Martin Buchholz

Euro, Eros,

Sex and Crime


Ein Horrortrip
in die eurogene Zone
Programmfoto "Euro, Eros, Sex and Crime"
Jetzt endlich sind auch die Wessis in der Zone angekommen, allerdings in einer euro-genen. Doch auch wenn die Scheine andere sind, gilt doch die Marx’sche Börsen-Regel: Der Schein bestimmt das Bewußtschwein! Es lockt wie immer die Marie, die alte Hure. Sie hat nur ihr europäisches Freudenhaus etwas erweitert. Dort, auf dem Lotterlaken der kompatiblen Sinnlichkeit, treibt sie es wie immer doll und gelegentlich auch dollar.

Es geht ums Tauschen und Täuschen. Das fing mit Eva an, die mit ihren verlockenden Äppeln den ersten erotischen Obsthandel eröffnete und die den armen Adam draufzahlen ließ - mit dem Verlust einer paradiesischen Immobilie. Das war der erste Tauschgeschäft auf dem Neuen Markt: Tausche Umwelt gegen Sex. Damals galt sowas noch als Schwerstverbrechen, das mit sofortiger Aussperrung geahndet wurde.

Sex and Crime - das ist die Grundlage der freien Marktwirtschaft. Money makes the world go around... Eine weltbewegende Geschichte, die Buchholz da erzählt, wobei er sich wieder etliche mythische Seitensprünge leistet: Ein gefallener Erzengel namens Luzifer hat ein heimliches Techtelmechtel mit Angela Merkel.

Gerhard Schröder stellt dem Orakel von Delphi die Vertrauensfrage. Gregor Gysi jettet als etwas angejahrter Harry Potter auf seinem Besen durch die Albträume der Wilmersdorfer Witwen, auf dem Wege zur endgültigen Mongolisierung von West-Berlin. Edmund, der reinrassige Be-Stoiber, fensterlt heimlich bei der alten Brünhilde, kriegt aber sofort Ärger mit dem Recken Siegfried, auf den wiederum Wowereit scharf ist, weil er an den Schatz der Nibelungen ran will, um das sagenhafte Berliner Milliardenloch zu stopfen. Eine hutzlige grüne Kröte schleppt sich von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz, notfalls über die eigene Leiche kriechend... Und. Und. Und. Lassen Sie sich überraschen.