Martin Buchholz

Nichts als die Wahrheit


Ein Bericht zur Lüge der Nation
Programmfoto "Nichts als die Wahrheit"
„Nichts als die Wahrheit!" Der Satiriker Martin Buchholz erscheint als Zeuge in eigener deutscher Sache - geladen ist er ohnehin. Er verweigert die Aussage nicht, doch was er uns zu sagen hat, ist - Nichts. Das Nichts-Sagende der nationalen Bekundungen ist sein Thema.

Nichts Wesentliches: der Kern des deutschen Wesens. Denn auch historisch - egal in welcher Vergangenheit - hat dieses Volk stets für Nichts gekonnt, weil man ja Nichts getan hatte. Ein Volk der Nichts-Könner und Nichts-Tuer. Was konnte man schon machen? Nichts! Deshalb kann man sich auch an Nichts erinnern. Ein Volk der Real-Alzheimers.

Und irgendwann steht man dann vor dem Nichts. Zur Zeit steht dieses immer noch geteilte Volk der Schizo-Germanen vor sich selbst, mal wieder Nichts-ahnend.

Auch vor der letzten Wahl wurde dem Volke alles mögliche versprochen - aber jeder halbwegs intelligente Wähler wußte, was er von diesen Versprechungen zu halten hatte: Nichts! Und das ist genau das, was hinterher auch gehalten wird. Wieder: Nichts! Und dieses Nichts wählt man dann auch in höchste Ämter. Hierzulande bringt es fast jedes Nichts zu Etwas. Ergo: Man hat die Wahl zwischen Nichts und Wiedernichts. Soll heißen: Es geht in Wahrheit um Nichts. Das Nichts als die Wahrheit!





Ein Nichts-nutziges Programm also für Nichts-Wähler. Und es wäre doch gelacht, wenn ein deutsches Publikum da Nichts zu lachen hätte.

Martin Buchholz, „der böseste und zugleich witzigste Wortwerker dieser Republik" (so die „Zeit"), „ein Satiriker im Sinne eines Tucholsky" (AZ München), zieht denn auch das Fazit: „das einzige was uns Deutsche wirklich eint, ist der gemeinsame Sprung in der Schüssel. Der germanische Ur-Sprung."

Ein gesamtdeutscher Heimatabend steht also auf dem Programm. Martin Buchholz strebt dabei eine besonders lachhafte Wiedervereinigung an - und zwar jene zwischen Kopf und Bauch, die sich beim (selbst-) erkennenden Lachen unwillkürlich einstellt als Aha-Erlebnis mit Haha-Ergebnis. Hier wird angedacht und angelacht gegen deutsche Ideologien, Igittologien und Ogottologien, um den teutonischen Bregen von seinen nationalen Macken mal wieder etwas zu entschlacken - getreu dem alten und neuen Martin-Buchholz-Motto: