Bekenntnisse

Die Merkel, das Mäuschen 

und das Monster

Nr. 524 – vom 9. Dezember 2011
Europa hat mal wieder gegipfelt. Den  Kommentar dazu lieferte schon früh mein etwas älterer Kollege Horaz in seiner Ars poetica, Vers 139: „Es kreißen die Gipfel, zur Welt kommt nur ein lächerliches Mäuschen.“ Da Horaz seinerzeit Angela Merkel noch nicht kannte und deshalb nicht wußte, daß man in Europa gefälligst deutsch zu reden hat, sagte er dasselbe auf lateinisch: „Parturient montes, nascetur ridiculus mus.“
 
Ridiculus mus, das sollte man sich merken, denn diesem ridikülen Mus-Topp hat sich unsere Kanzlerin seit längerem häuslich und mäuslich eingerichtet. So zeigt sie sich ständig in Topp-Form, wenn sie sich als strenge Abkanzlerin mausig macht. Auf diese Weise will sie sich ein Europa heranzüchtigen, das am deutschen Wesen genesen soll. „Die Zuchtmeisterin Europas“, so wird sie von der Londoner „Times“ ehrenbetitelt.
 
Eine stolze Karriere: Sie hat sich selber hochgepeitscht – von einer provinziellen MeckPomm-Domina zur Sado-Maso-Queen eines ganzen Kontinentes. Ihre Spardiktatur knutet im südlichen Europa ganze Volkswirtschaften in Grund und Boden. So kann man sich bald die Idee der europäischen Einheit ganz sparen.
 
Die französische Zeitung „Liberation“ stöhnte: „Der Traum vom vereinigten Europa ist dank der Kanzlerin und ihres treuen Adlatus Sarkozy für viele zu einem Albtraum geworden.“
 
Nun ist Angela schon lange meine Traumfrau. Fast jede Nacht sucht sie mich heim. Erst gestern nacht hatte ich wieder Damenbesuch. Hier der Bericht dieser traumhaften Begegnung:
 
In letzter Nacht um dreieinhalb
hatt’ ich ‘nen grauenvollen Alb.
Mir träumte, eine Kanzlerin
träte da nächtens zu mir hin,
sich niedersetzend an mein Bette,
und streichelte ganz mütterlich
den holden Knaben, also mich.
 
„Ach Martin“, seufzt’ sie, wenn ich dich nicht hätte...
Du bist im deutschen Kabarette
der einzige, der mich verstehet,
und der mich nie schandmäulig schmähet.
In diesem zynischen Betrieb
hast du allein mich, deine Mutti, lieb.
Drum bin ich hier. Zum Dank ich schmatze
nun einen Kuß dir auf die Glatze.“
 
Ach, allzu süß war das Gesäusel.
Ich ahnte dumpf, es war nur Hohn,
auf daß sich mir die Hirnhaut kräusel’
in gänsehäutiger Vision.
 
Schon beugte sie sich über mich,
und schreckensstarr erkannte ich,
daß meine Skepsis nicht umsonst war,
denn über mir befand da sich
ein greulich angelesker Drachen,
ein ungeheures Mutti-Monster.
Und in den phrasenspeiend Rachen
erblickte ich, gelähmt vor Schiß,
ein drakulanisches Gebiß.
 
Da wußte ich: Jetzt, Buchholz, is
dein letztes Stündlein dir gewiß.
Sie schmatzt sich fest an deiner Stirn,
um wegzuschlabbern dir das Hirn.
Danach bist dann ihr Zombie du
und wählst fortan nur CDU.
 
Wer dieser Mutti mal zum Kuß die Stirn bot,
dem flüstert sie als letzte Botschaft zu:
Es gibt ein Leben nach dem Hirntod!