Bekenntnisse

Angela,
die Gen-Ossin

Nr. 610 – vom 1. März 2014
Steinmeier weilte kurz in den USA. Wahrscheinlich um den Leuten von der NSA seine neue Handy-Dienstnummer mitzuteilen. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, denn seine Nummer kennen die US-Geheimdienstler längst. Aber es ist doch eine freundlich-devote Geste, um den Masters of the worldwide Spider-Net anzuzeigen, dass Deutschland endlich wieder zur großen transatlantischen Koalition der Willigen gehört. Ein No-Spy-Abkommen mit Obama läge außerhalb aller Possibilitäten, seufzt der Außenminister.

Schließlich haben die Amis allen Grund zu geheimdienstlicher Alarmbereitschaft, was die Bundesrepublik angeht. Hat doch die deutsche Kanzlerin eine mehr als suspekte Vergangenheit. Nach jahrelangen mühevollen Recherchen haben die Floppyhats (Schlapphüte, ich hab’s aus dem Dictionary) nämlich herausgefunden, dass sie in Templin großgeworden ist, also im Nahen Osten. Mithin haben wir eine Kanzlerin mit Migrationshintergrund. Eine Ost-Frau, also eine Ossin. Und für die NSA steht fest: Wer einmal im Feindesland eingesessen hat, ist später im Homeland mehr als verdächtig. Also: Einmal Ossin, immer Ossin! Das ist gewissermaßen genetisch bedingt. Deshalb spricht man auch von einer Gen-Ossin.

Mir ist da ein Geheimdossier der NSA zugespielt worden, das ist sowas von top secret wie es topper nicht mehr geht. Demzufolge soll der Putin persönlich, als er noch KGB-Chef war, die damalige blaublusige FDJ-Braut Angela als Chef-Agentin ausgebildet haben, um sie dann nach dem Mauerfall als Polit-Kommissarin in West-Europa undercover einzusetzen. Ihr Parteiauftrag lautete: Sie solle den europäischen Kapitalismus unterwandern, um ihn endgültig in Verruf zu bringen. Und in Südeuropa hat sie mittlerweile schon ganze Arbeit geleistet.

Ihr geheimes Motto war stets: Erst heucheln, dann meucheln! Wie viele CDU-Obere, wie viele Staats- und Regierungschefs hat sie inzwischen schon überlebt, die auf geheimnisvolle Weise irgendwann dahingerafft wurden, nachdem sie von der Merkel zuvor heftig umschmust worden waren. Fürwahr ein männermordender Vamp! Eine ostzonale Femme fatale! Eine Mata Hari aus der erogenen Zone!

Doch es wird der Tag kommen, da die Amerikaner ihr endgültig das kryptokommunistische Handwerk legen. Erst wenn Deutschland und damit Europa auf immer entmerkelt ist, ist auch ein No-Spy-Abkommen mit Obama denkbar. Wie gehabt: No Woman! No Spy!

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Ein nächtlicher Zwischenfall am Schloss Bellevue: Der dort einsitzende Geistliche wurde gestern Abend erheblich in seiner Abendandacht gestört. Gerade waren alle dortigen Präsidialbeamten angetreten, um wie jede Nacht dem Hausherrn mit dem üblichen Schluss-Choral ins Bett zu geleiten. Gemeinsam sang man: „Großer Gauck, wir loben dich!“, als von draußen ein lautes Geschrei hereindrang. Man öffnete die Fenster und sah vor den Toren des Schlosses eine vermummte Figur, die an den Gitterstäben rüttelte und schrie: „Ich will hier rein! Ich will hier rein!“ Der Präsident eilte höchstpersönlich zum Tor und teilte dem Störenfried mit: „Es hat keinen Sinn, Herr Wulff. Hier ist besetzt.“ Um den Mann zu beruhigen, las er ihm noch einige Leviten aus der Heiligen Schrift, also aus einem seiner berüchtigten Erbauungs-Traktate. Daraufhin winselte der verhinderte Eindringling nur noch: „Gnade! Hab Erbarmen, o Herr!“ und trollte sich schluchzend von hinnen.

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PS: Ausdrücklich trete ich demnächst auf folgenden Bühnen mit meinem Programm "Macht!Menschen" in Erscheinung:
Am 1. und 2. März 2014 in Frankfurt/Main in der KÄS.
Am 8. März 2014 in Hannover im TAK.
Am 9. März 2014 in Berlin im Satire-Theater DISTEL
Näheres unter „Tourneeplan“ auf meiner Web-Seite www.martin-buchholz.de