Ein Gespenst fährt
herum in Europa!
Nr. 641 – vom 9. Februar 2015
Und zwar fährt es andersherum: Es ist der griechische Geisterfahrer, wie der „Spiegel“ den neuen Premier Tsipras mit erkennbarem Grusel betitelte. Etliche Kommentatoren vom abschreibenden Gewerbe haben diese „Geisterfahrer“-Titulierung dann übernommen. Nun haben die Griechen mit ihrer Wahl tatsächlich eine Retourkutsche in Richtung Berlin und Brüssel gestartet und damit den Kurs, also die Fahrtrichtung radikal geändert. Und wenn Wolfgang Schäuble immer wieder betonhirnig betont, dass die Griechen kein weiteres Entgegenkommen zu erwarten hätten, so gilt das umgekehrt keineswegs: Geisterfahrer sind nun mal grundsätzlich entgegenkommend.
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Was wir eigentlich nie
über Sex wissen wollten
Skandal! Der alten Lady Sozialdemokratie droht mal wieder Ungemach aus schmuddel-erotischem Anlass. Nein, es geht nicht um die kollektive Wählerschändung, die die SPD immer wieder in heißen Wahlnächten praktiziert. Schließlich ist die Verführung Minderdenkender kein Straftatbestand. Bei dem aktuellen Pfuibaba geht es bekanntlich um die Spätfolgen einer vermuteten virtuellen Knabenschändung. Genauer gesagt, geht es um die Frage – zumindest beim Edathy-Untersuchungsausschuss: Wer in der SPD-Fraktion hat wann von nichts was gewusst – und wer hat wem was weitergesagt von diesem Nichts-Wissen, als einer der ihren in Verdacht geriet, sich allzu heftig im Internet für Knaben-Popos interessiert zu haben?
Im Untersuchungsausschuss werden die Aussagen und Aussageverweigerungen immer abstruser bei der Erkundung, wer da wen vor nichts gewarnt haben könnte. Fraktions-Chef Oppermann, ein von vielen SPD-Genossen sehr geschätzter Nichts-Wisser, wusste offenbar besonders wenig von rein gar nichts. Doch, so kondolierte die „Welt“ etwas voreilig im typischen Landser-Deutsch, das gerne auf Friedhöfen gepflegt wird: „Die Einschläge rücken näher.“ Die „Bild-Zeitung“ hatte schon zu Beginn dieser so dringend benötigten Affäre sogar von SPD-Chef Gabriel verlangt, „dass er nun endlich die Hosen runterlassen“ müsse. Offen gesagt: Ich will gar nicht wissen, was da zum Vorschein kommt, wenn Gabriel die Hosen runterlassen sollte. Da wären mir, ehrlich gesagt, nackte Knaben-Hintern denn doch entschieden lieber.
PS: Meine Gedankenschmuddeleien gibt's wieder live – und zwar am morgigen Dienstag im hannoverschen "TAK – Theater am Küchengarten". Am Mittwoch auf der Bühne von "Alma Hoppes Lustspielhaus" in Hamburg. Am Freitag im "Käs" in Frankfurt/Main. Näheres steht im Tourneeeplan.
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Was wir eigentlich nie
über Sex wissen wollten
Skandal! Der alten Lady Sozialdemokratie droht mal wieder Ungemach aus schmuddel-erotischem Anlass. Nein, es geht nicht um die kollektive Wählerschändung, die die SPD immer wieder in heißen Wahlnächten praktiziert. Schließlich ist die Verführung Minderdenkender kein Straftatbestand. Bei dem aktuellen Pfuibaba geht es bekanntlich um die Spätfolgen einer vermuteten virtuellen Knabenschändung. Genauer gesagt, geht es um die Frage – zumindest beim Edathy-Untersuchungsausschuss: Wer in der SPD-Fraktion hat wann von nichts was gewusst – und wer hat wem was weitergesagt von diesem Nichts-Wissen, als einer der ihren in Verdacht geriet, sich allzu heftig im Internet für Knaben-Popos interessiert zu haben?
Im Untersuchungsausschuss werden die Aussagen und Aussageverweigerungen immer abstruser bei der Erkundung, wer da wen vor nichts gewarnt haben könnte. Fraktions-Chef Oppermann, ein von vielen SPD-Genossen sehr geschätzter Nichts-Wisser, wusste offenbar besonders wenig von rein gar nichts. Doch, so kondolierte die „Welt“ etwas voreilig im typischen Landser-Deutsch, das gerne auf Friedhöfen gepflegt wird: „Die Einschläge rücken näher.“ Die „Bild-Zeitung“ hatte schon zu Beginn dieser so dringend benötigten Affäre sogar von SPD-Chef Gabriel verlangt, „dass er nun endlich die Hosen runterlassen“ müsse. Offen gesagt: Ich will gar nicht wissen, was da zum Vorschein kommt, wenn Gabriel die Hosen runterlassen sollte. Da wären mir, ehrlich gesagt, nackte Knaben-Hintern denn doch entschieden lieber.
PS: Meine Gedankenschmuddeleien gibt's wieder live – und zwar am morgigen Dienstag im hannoverschen "TAK – Theater am Küchengarten". Am Mittwoch auf der Bühne von "Alma Hoppes Lustspielhaus" in Hamburg. Am Freitag im "Käs" in Frankfurt/Main. Näheres steht im Tourneeeplan.