Ein Gruss zum neuen Jahr
Nr. 671 – vom 28. Dezember 2017
Ein neues Jahr steht vor der Tür.
Ich fürchte fast, es will zu mir.
Ich brülle durch die Türe: Nein!
Mir kommt kein neues Jahr hier rein.
Das letzte hat mir schon gelangt.
Bin froh, daß es bald abgedankt.
Doch vor der Tür das Jahr bleibt stumm.
Es weiß, ich komm um es nicht ‘rum.
Und Ihnen wird’s nicht anders geh‘n.
Das Jahr bleibt vor der Tür nicht steh‘n.
Es fällt, da kennen wir uns aus,
zur Not auch mit der Tür ins Haus.
Und plötzlich ist es eingetreten.
Es kommt herein – ganz ungebeten.
Und dennoch wünscht man allgemein:
„’nen guten Rutsch und komm gut rein!“
Ich frage mich da irritiert:
Wer wird von wem hier penetriert?
Oder damit Sie’s klar verstehn:
Wer kommt da letztlich rein in wen?
Und worauf läuft’s zum Schluß hinaus?
Erst kommt man rein, dann muß man raus.
Jahrein, jahraus dasselbe Schauspiel:
Eben das alte Rein- und Rausspiel.
Und deshalb soll mein Wunsch nun sein:
Kommse gut raus und wieder rein!
(Ein Poem aus meinen Lyrik-Band „Geh!Denken – Geh!Dichte!“)
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