Bekenntnisse

Der Dickdarm des Donald Trump

Nr. 673 – vom 12. Januar 2018

Ein mental gefestigtes Genie als Apostel der modernen amerikanischen Intellektualität: Donald Trump fühlt sich nach eigenem Bekunden nur der Wahrheit verpflichtet. In einem Radio-Interview erklärte er: „I tell you, I didn’t lie in the past and I will never lie in the future.“ Er habe also nie in der Vergangenheit gelogen und werde es auch in Zukunft nicht tun. Bleibt ihm zum Lügen also nur die Gegenwart, die er deshalb aus Zeitgründen auch reichlich nutzt.

Die Frage ist allerdings: Kann Trump überhaupt lügen? Eine Lüge setzt voraus, dass einer die Wahrheit bewusst verdreht. Und er glaubt ja alles, was er so vor sich hintwittert.

Aber vielleicht ist dieser unermüdliche Fake-News-Entlarver selber ein Fake, also eine Fiktion – irreal und nur scheinbar irre real. Denn es ist doch ganz offensichtlich, dass der Mann nicht ganz echt ist: Selbst nach einem Jahr des Trumpschen Horror-Trips denkt man ständig: So was wie der darf doch nicht wahr sein; so was kann es doch unmöglich geben, auch nicht im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten.

Wenn auf dem Fernsehschirm diese Trumpsche Unmöglichkeit auftaucht, um stets aufs Neue eine vulgär-obszöne Reality-Show zu inszenieren, dann blicke ich total ungläubig und schreckensstarr dem totalitären Grauen ins Gesicht. Naja, Gesicht ist bei Trump vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Diese aufgequollene, breitbäckige Fleischmasse über seinem Kragen sieht ja mehr wie ein Körperteil aus, auf dem man für gewöhnlich sitzt. Als er neulich wegen seiner zwanghaften Twitterei höhnisch angegangen wurde, erklärte seine Regierungssprecherin: „Es geht dem Präsidenten ausschließlich um wahrheitsgemäße Inhalte. Und die müssen auch zum Ausdruck kommen.“

Und wo sie recht hat, hat sie recht. Denn man kann einem Arsch viel nachsagen, aber wenn es vollinhaltlich wird, dann kommt auch was zum Ausdruck.

Kein Wunder, wenn uns das stinkt, wenn Trump seinen verbalen Schließmuskel nicht unter Kontrolle hat, also wenn er seine oral-rektale Laberöffnung öffnet, um seinen gehässigen Dünnschiss abzuführen in die öffentlichen Kloaken des Internets und in die entsprechenden Fernsehkanäle. Aber so ist es nun mal, wenn einem der Dickdarm ins Hirn gewuchert ist.