Wenn Pumuckl ganz wumsig wird
Nr. 729 – vom 24. September 2024
I.
Nun ist also die SPD in Brandenburg mit einem halbwegs blauen Auge davongekommen. Wobei die eigentlichen „Blau“-Macher mit ihrer bräunlichen Einfärbung der östlichen Republik dem Woidke dicht auf den Fersen waren.
Der Landesfürst hatte sich wohlweislich jeden Wahlkampf-Auftritt seines Kanzlers strikt verbeten. Doch unser regierender Pumuckl hat von einem einstigen Vorgänger gelernt – nämlich: Wozu hat man ein Gesäß, wenn nicht zum Aussitzen? Was nicht heißt, dass er nur tatenlos lethargisch vor sich hindämmert. Das scheint nur so.
Je öfter er politisch totgeschrieben wird, desto mehr droht er zu bersten vor wilder Entschlossenheit. Das beginnt meist schon in aller Herrscholzensfrühe. Da hämmert er sich jeden Morgen aus seinem Frühstücksei eine neue Zeitenwende heraus. Und das geschieht natürlich immer mit einem großen Wums, wenn der mit seinem Eierlöffel erbarmungslos zuschlägt.
Wenn er nach dieser morgendlichen wumsigen Attacke ans Rednerpult des deutschen Parlaments tritt, dann erbebt der Reichstag bis in seine Grundfesten von der Wucht seiner so mitreißenden, aufrüttelnden, aufwühlenden, atemberaubenden Wums-Rhetorik. Da bricht es sich Bahn, sein wildes, unbezähmbares, hanseatisches Temperament. Diese glutvolle, eruptive Leidenschaft, die vulkanös ihm brodelt. Dieser kaum zu bremsende revolutionäre Geist, der so typisch sozialdemokratisch in ihm lasallt und bebelt.
Eben das, was man das Scholzsche Charisma nennt: Diese erotische, fast schon animalische Ausstrahlung. Wenn er als wilder Potenz-Protz mal wieder wums-wums-wums eine Zeitenwende zeugt, fallen die weiblichen Mitglieder des Bundestags ekstatisch kreischend reihenweise in Ohnmacht.
Und die männlichen Mitglieder reißt es von den Sitzen, um ihm frenetisch zuzujubeln in standing Olavations. Selbst bei den Merzmännchen der CDU sind dann mit einem Schlag alle Zweifel an diesem glorreichen Herrscher ausgemerzt…
II.
Nun ja, diese Schilderung erscheint jetzt möglicherweise einigen von Ihnen ein klein wenig übertrieben. Kann sein, dass ich mich von meiner uneingeschränkten Verehrung und Begeisterung für diese legendäre Kultfigur habe hinreißen lassen.
Apropos Kultfigur… In meinem neuen Buch „Männer, Macht und Mythen“ wimmelt es nur so von solchen kultigen Gestalten (achten Sie bitte auch in dieser Kolumne auf Schleichwerbung!). Dank an all jene, die nach meiner Ankündigung in der letzten Woche das signierte Buch sofort bestellt haben, die meisten zwei-, drei und mehrfach. Wir verschicken alles noch in dieser Woche.
Für alle anderen zur Erinnerung. Leseproben gibt es unter: https://www.book2look.de/book/S8JUviwY7I
Und bestellen können Sie signierte Bücher per E-Mail mit Adresse bei mir unter kontakt@martin-buchholz.de.
Ein Buch kostet: 20 € plus 3 € Versandkosten. Ab einer Bestellung von zwei Büchern entfallen die Versandkosten.
Nebenbei: Auch für diesen kostenlosen Satireletter entfallen die Versandkosten – allerdings nur für Sie. Ich muss monatlich heftig dafür blechen. Wenn Sie mein Buch kaufen, wäre das nur eine faire Unterstützung für einen ständig am Hungertuch nagenden Künstler. Mit diesem Aufruf zu einer sehr speziellen Welthungerhilfe nach dem Motto „Brot für die Welt! Die Wurst bleibt hier!“ verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal
mit herzlichen und hirnlichen Grüßen.
Ihr Martin Buchholz
PS. Meine nächsten Auftritte:
Am Sonntag, 27. Oktober, auf Mallorca im „Can Gats“, dem alten Stadtpalast von Llucmajor, Tel. 0171 3354312
Am 1. sowie 8. Dezember gibt es noch wenige Restkarten bei den „Wühlmäusen“ in Berlin. Tel. 030 30 67 30 11
Wegen der großen Nachfrage gibt es weitere Termine bei den „Wühlmäusen“ am 6. und 12. April nächsten Jahres.
Kartenbestellungen für Sonntag, den 6. April 2025, unter:
https://wuehlmaeuse.de/veranstaltung/martin-buchholz-gestammelte-werke/ticket/41357/
Kartenbestellungen für Sonnabend, den 12. April 2025, unter:
https://wuehlmaeuse.de/veranstaltung/martin-buchholz-gestammelte-werke/ticket/41366/